Es gibt Dinge in meinem Leben, die mich zuverlässig in den Wahnsinn treiben: neue Hausschuhe kaufen, das perfekte Kopfkissen finden – und ein neuer Gamingstuhl. Wer viel zockt und gleichzeitig beruflich den ganzen Tag vor dem Rechner hängt, weiß genau, was ich meine. Der Rücken macht nicht ewig mit, wenn der Stuhl nicht passt. Zu oft hatte ich schon Modelle, die zwar auf den ersten Blick schick aussahen, aber auf Dauer eher Foltergeräte als Gamingstühle waren. Dieses Mal wollte ich es besser machen, also habe ich mich durch Shops, Testberichte und Herstellerseiten geklickt, unzählige Designs verglichen und war irgendwann bei Paradox24 hängen geblieben. Eine Marke, die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte, die mich aber sofort neugierig machte.
Von den Messen, die ich in den letzten Jahren besucht habe – Gamescom in Köln oder die CAGGTUS in Leipzig – wusste ich, dass der Markt für Gamingstühle riesig ist. Man hat die Qual der Wahl zwischen zig internationalen Anbietern, und dennoch ist es schwer, ein Modell zu finden, das nicht nur optisch, sondern auch ergonomisch überzeugt. Mein Rücken reagiert da empfindlich, und wenn die Sitzfläche nicht passt oder die Lehne nicht sauber eingestellt werden kann, merke ich das sofort. Also war die große Frage: Könnte ein Hersteller, den ich bislang kaum kannte, die Lösung sein, die ich so lange gesucht habe?
Schräges Gamingstuhl-Roulette
Im Shop von Paradox24 stieß ich zunächst auf die verschiedenen Produktlinien, die sie anbieten. Da gibt es die Commander-Reihe für solide Einsteiger, die Vanguard-Serie, die etwas hochwertiger ausgestattet ist, und die Ultimate-Stühle für alle, die sich eine Luxusvariante wünschen. Zusätzlich gibt es noch die Ergo-One-Reihe, die schon fast wie ein ergonomischer Bürostuhl aus dem Premium-Bereich wirkt.
Beim Durchsehen der Bilder fiel mir sofort ein Detail auf: Die Sitzfläche scheint leicht nach hinten geneigt. Auf den ersten Blick wirkt das unscheinbar, doch für mich war es ein echter Pluspunkt. Ich kenne dieses Gefühl aus dem Auto – wenn der Sitz leicht schräg ist, hat man automatisch mehr Stabilität und rutscht nicht ständig nach vorne. Es sind genau solche kleinen Unterschiede, die am Ende entscheidend sind.

Mein Pakt mit Paradox24
Nach einigem Zögern klickte ich schließlich auf „Bestellen“ und entschied mich für den Vanguard Space Comms mit Lederbezug. Vier Tage später stand der Karton vor der Tür. Satte 24 Kilo schwer und sofort von meinen Katzen inspiziert, die meinten, hier hätte ich ihnen einen neuen Kletterbaum bestellt. Schon das Hochschleppen in den fünften Stock war ein kleines Workout, aber gut – vielleicht war das die erste Prüfung, ob man den Stuhl auch wirklich verdient.
Übrigens muss ich euch auch eine Sache gestehen – dazu später mehr.
Leder war eigentlich nicht meine erste Wahl. Jeder, der schon einmal im Sommer von einem Lederstuhl aufgestanden ist, kennt das Gefühl, wenn der Rücken am Material klebt wie ein Sticker auf einer Autoscheibe. Aber meiner Lebensgefährtin gefiel die Optik ausgesprochen gut, und ich dachte mir: zur Not wandert der Stuhl an ihren Schreibtisch. Was dann auch tatsächlich passiert ist, aber dazu später mehr.

Vom Karton zum Thron
Der Aufbau war unkompliziert. Alles war gut sortiert, die Anleitung lag in mehreren Sprachen bei, und die deutsche Version war nicht nur verständlich übersetzt, sondern auch mit klaren Bildern versehen. In weniger als 15 Minuten hatte ich den Stuhl zusammengebaut – ohne Schweiß- oder Wutausbruch – aber mit flottem Makita-Bohrschrauber. Ohne diesen schätze ich den Aufbau auf 20 – 25 Minuten.
Positiv ist mir aufgefallen, dass jedes Teil sauber verarbeitet war und passgenau montiert werden konnte. Es gab kein Gefummel, keine schiefen Bohrungen, kein Zerren an widerspenstigen Schrauben. Der gesamte Prozess wirkte sehr durchdacht. Einmal aufgebaut, stand der Vanguard stabil im Zimmer – und wartete auf den ersten Sitztest.

Wie sich der Vanguard beim Sitzen schlägt
Mein erster Eindruck war: Wow, das fühlt sich leicht an. Und zwar nicht im Sinne von billig, sondern angenehm beweglich. Der Stuhl ließ sich mühelos über den Boden rollen, fast zu leise, um nicht irgendwann nachts heimlich ins Arbeitszimmer zu schleichen. Gleichzeitig fühlte er sich stabil an – kein Knarzen, kein Wackeln, kein mulmiges Gefühl, dass etwas gleich nachgibt. Das Stuhlkreuz ist aus einem extrem widerstandsfähigen Kunststoff gefertigt, der leicht wirkt, aber eine enorme Stabilität vermittelt. Anders als bei meinem vorherigen Backforce One, der mit seiner massiven Stahlbasis fast schon überdimensioniert wirkte, oder beim Dowinx, bei dem ich das Gefühl hatte, das Plastik würde unter mir jederzeit wegbrechen, hat der Vanguard genau die richtige Balance gefunden.
An der Stelle sollte ich kurz erklären, warum ich beim Thema Gamingstühle inzwischen ein wenig misstrauisch geworden bin – und warum der Vergleich mit meinen bisherigen Modellen so wichtig ist. Ich selber nutzte bis vor kurzem noch den Backforce One, weil ich seinerzeit die Badges einfach super fand. Alles andere habe ich ehrlich gesagt kaum beachtet – ein großer Fehler, wie sich später herausstellte. Schon nach den ersten Wochen hatte ich das Gefühl, beim aufrechten Arbeiten langsam nach vorn vom Stuhl zu rutschen. Gerade wenn man mehrere Stunden konzentriert am Schreibtisch sitzt, wird so etwas schnell zur Qual. Vor dem Backforce hatte ich mir noch einen Stuhl der Marke Dowinx ins Haus geholt. Das war allerdings ein richtig kurzes Gastspiel. Ganze sechs Monate hat er meinen Rücken gequält, bis ich ihn kurzerhand verschenkt habe. In beiden Fällen habe ich also mehr Frust als Freude erlebt.

Zurück zum Vanguard: Auch beim Sitzen selbst merkte ich schnell den Unterschied. Ich rutschte nicht nach vorne, die Sitzfläche gab stabilen Halt, und die Kombination aus Rückenlehne und Kissen sorgte dafür, dass ich entspannt arbeiten und spielen konnte. Ich musste unwillkürlich grinsen – endlich ein Stuhl, der nicht nur nach außen glänzt, sondern mir auch das Gefühl gibt, dass mein Rücken zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis ernst genommen wird.
Features, die für mich den Unterschied gemacht haben
Besonders beeindruckt hat mich das Kopfkissen. Statt mit Gummibändern am Stuhl herumzuflutschen, hält es magnetisch. Einfach positionieren, verschieben, fertig. So simpel, so genial – und vor allem so angenehm. Auch das Lendenkissen überzeugte mich – auch hier ist eine leichte Schräge drin, die sich gut an meinen Rücken anpasst. Anders als beim Dowinx, wo es eher eine Plüschwurst war, oder beim Backforce, wo gar keines vorhanden war, entlastet es hier tatsächlich meinen Rücken und ist mit Memory-Schaum angenehm flexibel.

Die Rückenlehne lässt sich in mehreren Stufen verstellen, sodass ich zwischen konzentriertem Arbeiten und entspanntem Zurücklehnen jederzeit wechseln kann. Auch die Armlehnen sind schlicht, aber funktional sowie stabil. Sie lassen sich in der Höhe anpassen und unterstützen meine Arme zuverlässig, ohne zu viel Spielerei.
Mein Geständnis
Mit einem Preis von rund 279 Euro bewegt sich der Vanguard im Mittelfeld der Gamingstühle, bietet aber für meinen Geschmack deutlich mehr, als man zunächst erwartet. Der Aufbau war leicht, die Verarbeitung hochwertig und das Sitzgefühl überzeugt. Dass ich mir nach den ersten positiven Erfahrungen direkt noch ein zweites Modell geholt habe – diesmal die Stoffversion – spricht wohl für sich.
Beim Bezug habe ich inzwischen die Wahl gehabt: Der Lederstuhl steht jetzt bei meiner Lebensgefährtin, während ich mir die Stoffvariante gesichert und ein Zweites Mal bestellt habe. Der Stoff fühlt sich angenehm an, ist atmungsaktiv und wirkt robust genug, um auch nach Jahren nicht durchgesessen zu sein. Für mich ganz klar die bessere Wahl. Mein Geständnis ist also simpel: Ich wollte den Lederstuhl ursprünglich für mich, habe ihn aber meiner Lebensgefährtin überlassen. Für mich kam der Paradox Vanguard Space Comms Stoff letztlich doch mehr infrage, weil er atmungsaktiver ist. Am Ende haben wir nun beide einen Vanguard an unseren Schreibtischen stehen. Top!
Nach zwei Wochen im Einsatz, sowohl beim Arbeiten als auch beim Spielen, bin ich restlos überzeugt. Der Vanguard ist stabil, angenehm zu sitzen, durchdacht konstruiert und bietet kleine Details, die für mich einfach unschlagbar waren. Für mich war Paradox24 eine echte Überraschung – eine Marke, die ich bisher nicht kannte, die mich aber nachhaltig überzeugt hat.
Zum Abschluss habe ich euch noch Bilder vom Aufbau und von den zwei unterschiedlichen Gamingstühlen für euch. Diskutiert gern mit und teilt euer Feedback auf unserem Discord Community Server.