Das Open-World-Game Myth of Empires von Entwickler Angela Game und Publisher Antiidelay schenkt Zockern auf der ganzen Welt dank modularer Bauweise sehr viele Freiheiten an die Seite. In einem von Kriegen zerrissenen asiatischen Umfeld im 3. Jahrhundert nach Christi setzt der Gamer folglich alles auf eine Karte beziehungsweise die drei essentiellen Säulen des Spiels: Denn ohne den Bau einer Festung, den Ausbau einer enorm schlagkräftigen Armee sowie der Eroberung von feindlichen Städten – mitunter in Form epischer Schlachten – lässt sich ein Imperium nun einmal schwer errichten!
Triumphaler Aufstieg zum Eroberer
Die faszinierende Kombination aus Sandbox-Survival und Mittelalter-Multiplayer funktioniert aufgrund von dynamischen Gefechten und deutlich größer gedachten Dimensionen. So reicht die einfache Suche nach einem sicheren Platz in der Landschaft nicht zum Erfolg. Denn gemäß eines heldenhaften Mottos kann und wird es nur einen Herrscher geben. Der Aufstieg vom Soldaten bis hin zum Befehlshaber muss sich der Gamer erst einmal verdienen – vorwiegend, indem er gegen Mitspieler in die Schlacht zieht. Über insgesamt 16 Stufen lässt sich auf diese Weise die persönliche Karriere ausbauen, sodass sogar der Status eines Adligen winkt. Doch dabei nicht genug, entscheidet der Spieler, beginnend ganz unten in der kriegerischen Hackordnung, wer er sein möchte.
Natürlich erfährt der Schwertkrieger – in der vordersten Reihe kämpfend – mehr Ruhm und Lorbeeren. Aber auch der smarte Stratege hinter diesen Linien schafft es in Myth of Empires ganz nach oben. Vollkommen abwechslungsreiche Gefechte werden in naher Zukunft über Ehre und Auszeichnungen entscheiden. Auf insgesamt 64 Quadratkilometern Spielwelt werden sich die Gamer aber auch nicht lange aus dem Weg gehen können. Fernkampfspezialisten in Wachtürmen und die universell einsetzbaren Vagabunde schenken den Zockern mehr Übersicht. Die Einstufung des Wachradius auf nah und der Befehl für eine festgelegte Verteidigungsposition offenbaren mehr Erfolgschancen. Wenn sich der baldige Kriegsherr nun noch auf diplomatische Wege zu den NPC-Fraktionen begibt, wartet großes Potenzial zur Machterweiterung. Und so kann die Jagd auf die feindlichen Soldaten zwischen fließenden Bächen und alles überragenden Berggipfeln eröffnet werden.
Myth of Empires bietet mehr als Kriegsschauplätze
Ganz klar liegt der Fokus auf den mitunter großen Schlachten. Doch genau die darum gestrickten Details und der sich davon unterscheidende Anfang des Spiels bieten im Vergleich zu genretypischen Alternativen den besonderen Reiz und verbinden mehrere Komponenten miteinander. Die Erkundung der Umgebung steht gerade in den Anfangsspielstunden im Vordergrund. Mit kleinen Aufgaben erlangen die zukünftigen Krieger erst einmal bitter benötigte Handwerksrezepte für den Aufstieg auf der archaischen Karriereleiter. Dank derer entwickelt der Spieler Werkzeuge und im Kampf ums Überleben noch wichtiger Waffen. In der Konfrontation mit Freiwild und dem ein oder anderen NPC werden weiterhin erste Erfahrungen gesammelt – mitunter ist das Flüchten vor einem überstarken Gegner ohne Waffe und Schild viel versprechender.
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Neben der Rekrutierung neuer Soldaten beschäftigt sich der Spieler ebenfalls mit der Zähmung von Pferden – okay, als Reittiere für den Krieg – der Basis für die Ära der Kavallerie. Zudem darf die Sammlung von Rohstoffen aber auch nicht aus den Augen verloren werden. Sie dient dem Ausbau des Lagers zu einer regelrecht imposanten Festung. Mit viel Freiraum und am besten auf Hügeln sollte dieser Standort ausgewählt werden. Je wehrhafter und gegen konkurrierende Attacken standhafter dieser mit der Zeit ausgebaut wird, desto vorteilhafter erweist es sich für die eigene Dominanz im Spiel. Und dann bläst der Krieger zur Jagd – auf Wild und auf die Gegner. Denn langsam rückt der Survival-Mode in die zweite Ebene und die erfolgreiche Beanspruchung von immer mehr Land mausert sich zur Hauptaufgabe. Die parallel stattfindende Ausrichtung auf den Gleichklang aus offensiv sowie defensiv unschlagbarer Präsenz gestaltet das Unterfangen durchaus herausfordernd.
Dabei bieten insbesondere auch die landschaftlichen Rahmenbedingungen immer wieder kampfentscheidende Impulse und natürlich wunderschöne Settings. So gestalten Sandstürme und Blizzards sowie toxische Gase das Überleben noch einmal schwerer. Die Enge an verschneiten Pässen oder das schwere Vorankommen im dichten Wald lässt sich in Myth of Empires ebenso taktisch nutzen. Die Komplexität aus der Steigerung von Ruhmpunkten unterschiedlicher Quests, der Eroberung von Kartenteilen und beispielsweise die Erhebung von Steuern werden in Kürze einigen Reichtum einspielen. Da heißt es gespannt sein auf den endgültigen Release und die ein oder anderen inhaltlichen Upgrades. Wer auf Grinding steht und mit verschachtelten Build-Systemen zurechtkommt, für den sollte das Open-World-Game etwas sein.