Ich erinnere mich noch gut: Als No Man’s Sky im Jahr 2016 erschien, war ich sofort begeistert. Die Vorstellung eines gesamten Universums, das prozedural generiert ist und eine Vielzahl fremder Welten, Planeten und Lebensformen umfasst, erweckt den Eindruck eines Science-Fiction-Traums. Jedoch stellte sich heraus, dass die Erwartungen an das Spiel nicht mit den tatsächlichen Funktionen übereinstimmten. Viele Fans fühlten sich enttäuscht, und Hello Games stand vor großen Herausforderungen.
Neun Jahre später ist davon nichts mehr zu spüren. No Man’s Sky ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie ein Spiel erfolgreich neu gestaltet werden kann. Mit dem neuen Voyagers-Update hat das Weltraumabenteuer einen bedeutenden Fortschritt erlebt.
Ein No Man’s Sky, das nie aufhört zu wachsen
Das Update 6.0 enthält zahlreiche Verbesserungen und Bugfixes. Das Update erweitert No Man’s Sky um Features, die selbst erfahrene Spieler überraschen werden. Zum ersten Mal besteht die Möglichkeit, das Innere der Raumschiffe vollständig nach individuellen Wünschen zu gestalten. Die neue Korvetten-Klasse zeichnet sich durch ihre Größe, Modularität und Begehbarkeit aus. Sie verfügt über ein Cockpit, Wohnquartiere und eine Küche, in der Mahlzeiten für die Besatzung zubereitet werden können.
Für mich als Sci-Fi- und Exploration-Fan ist dies genau der Nerv, den Hello Games treffen musste. Das Schiff vermittelt nun den Eindruck, als sei es mein Zuhause – und nicht nur als Transportmittel zwischen den Sternen. Ein besonderes Merkmal ist die Möglichkeit, Freundinnen und Freunde als Mitreisende an Bord zu holen und gemeinsam durchs All zu reisen. Das Update bietet jedoch noch weitere Verbesserungen: Multiplayer-Missionen, ein neuer Raumanzug, eine überarbeitete Beleuchtung und sogar die Integration von NVIDIA DLSS 4 für flüssigeres Gameplay, insbesondere in VR.
Von der größten Enttäuschung zum größten Comeback
That No Man’s Sky heute so gefeiert wird, grenzt an ein Wunder. Denn nach dem katastrophalen Start im Jahr 2016 schien die Marke verbrannt. Viele der damals angekündigten Features wie Mehrspieler, Basenbau und Missionen fehlten schlichtweg. Doch statt aufzugeben, begann Hello Games, alles nach und nach umzusetzen.
Zunächst wurden Basenbau, Fahrzeuge und Storyelemente hinzugefügt, dann folgte mit dem NEXT-Update eine vollständige Multiplayer-Erfahrung. Später folgten VR, Expeditionen, saisonale Missionen und unzählige neue Spielmodi. Heute hat No Man’s Sky mit der ursprünglichen Version nichts mehr gemein – und das meine ich im besten Sinne.
Für mich persönlich ist es eines der beeindruckendsten Spiele überhaupt. Ich habe unzählige Stunden im Cockpit verbracht, Planeten katalogisiert und meine eigene kleine Basis auf einem giftgrünen Mond gebaut. No Man’s Sky ist längst nicht nur ein Spiel, sondern ein fortlaufendes Projekt, ein digitales Universum, das sich mit jedem Jahr weiter entfaltet.
Voyagers, Visionen und die Zukunft
Dass sich No Man’s Sky auch 2025 noch so lebendig anfühlt, liegt nicht nur an den Updates, sondern auch an der klaren Philosophie von Hello Games. Das heute rund 50 Mitarbeitende starke Studio setzt auf langfristige Weiterentwicklung statt schnelle Nachfolger. Und das rechnet sich: Über 100.000 gleichzeitig Spielende auf Steam belegen, dass diese Strategie funktioniert. Ohne Mikrotransaktionen, ohne Paywalls – stattdessen mit ehrlicher Arbeit, Kontinuität und Leidenschaft. Das ist heutzutage eine Seltenheit.
Zudem blickt Hello Games mit dem kommenden Open-World-Spiel Light No Fire, das auf einem einzigen riesigen Planeten spielt, längst über den Rand des Universums hinaus. Dabei wollen sie die Erkenntnisse aus No Man’s Sky direkt weiterverwenden. Viele der Technologien aus dem Voyagers-Update sollen auch dort zum Einsatz kommen. Es scheint, als sei jedes neue Feature in No Man’s Sky gleichzeitig ein Testfeld für die Zukunft.
No Man’s Sky war und bleibt eines meiner Favoriten
In der Geschichte der Videospiele hat es No Man’s Sky geschafft, sich von einem Desaster in eine Legende zu transformieren. Vom einst überambitionierten Flop zum vielleicht konsequentesten Langzeitprojekt der Spielegeschichte hat sich das Science-Fiction-Adventure nicht nur in die Herzen der Spielenden eingebrannt, sondern fungiert nach dieser langen Zeit auch als Mahnmal für übereilte Releases und gierige Publishermanier.
Ich bin ehrlich froh, dass ich No Man’s Sky all die Jahre die Treue gehalten habe. Denn jetzt, nach dieser langen Reise, werde ich dafür belohnt, nicht aufgegeben zu haben. Heute gleite ich durch ein riesiges, lebendiges Universum, in dem jede Galaxie, jeder Planet und selbst der kleinste Moment spürbar atmet. Was einst nur ein Versprechen war, ist endlich Realität geworden (und fast zum Greifen nah.)